Die klassische Start-up-Finanzierung und warum sie nicht zu uns passt

Der einfachste Weg zur Finanzierung eines Start-ups ist sicherlich der Einsatz von Eigenkapital oder Bankkrediten. Je nach Umfang der geplanten Gründung und der benötigten Summe können sich dies nur wenige leisten. Für Privatpersonen ist es mit einem hohen Haftungsrisiko verbunden oder wird von Banken gar nicht erst genehmigt.

Um das geplante Vorhaben dennoch realisieren zu können, werden finanzielle Mittel aus anderen Quellen benötigt. Aktuelle Zahlen zeigen, dass sich mehr als die Hälfte aller Start-ups durch Gelder von risikobereiten Investor*innen finanziert1. Gleichzeitig werden sogenannte Business Angels mit hilfreichen Kontakten und Erfahrungen eingebunden, die für die anfängliche Entwicklung des Unternehmens wertvoll sein können. 

Als Gegenleistung erhalten solche Investor*innen zu einem frühen Zeitpunkt Firmenanteile – meist zu außerordentlich guten Konditionen, welche nach erfolgreichem Marktstart und Weiterentwicklung des Jungunternehmens gewinnbringend verkauft werden. Zusätzlich erhalten sie durch die Anteile ein Mitspracherecht bei der Unternehmensausrichtung und können zukunftsweisende Entscheidungen in ihrem eigenen Sinne und schlimmstenfalls gegen die Unternehmensphilosophie beeinflussen.

Die klassischen Venture Capital-Geber*innen (siehe Glossar) sind meist auf der Suche nach dem nächsten Deal. Das Start-up soll eine exponentielle Wertsteigerung erzielen, möglichst zügig eine hohe Marktbewertung erreichen und durch einen schnellen Verkauf hohe Gewinne erzielen.

Große Investor*innen nutzen die Start-up-Finanzierung als Geldanlage und investieren dabei oft in mehrere Start-ups. Sie rechnen damit, dass einige von ihnen den Markteintritt nicht schaffen oder langfristig nicht erfolgreich sind. Um diese Verluste auszugleichen, müssen erfolgversprechende Ideen hochprofitabel sein. Die Gewinnmaximierung steht klar im Vordergrund. Im Gegenzug für das Investment bekommen Investor*innen Stimmrechte im Unternehmen. 

Für unsere Gründer*innen Alma Spribille, Andreas Schmucker und Nico Tucher war schnell klar: Das klassische Investor*innenkonzept steht im Konflikt mit unserem Streben nach ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit. Von Anfang war das Ziel, mit WEtell ein Unternehmen aufzubauen, das zu 100 % seinen Werten verpflichtet ist. Klassische Investments hätten diese Unabhängigkeit gefährdet. 

Deshalb haben wir uns bewusst für alternative Finanzierungsformen entschieden. Sie ermöglichen uns ein nachhaltiges und unabhängiges Wachstum - ohne Kompromisse bei unseren Überzeugungen. In den folgenden Kapiteln stellen wir verschiedene Finanzierungswege vor, die nachhaltiges Unternehmertum ermöglichen, und zeigen, wie wir bei WEtell diesen Weg erfolgreich beschritten haben. 

1.946 Start-ups wurden 2020 in Deutschland gegründet. 1

86 % der Gründer*innen haben dabei Finanzierung über Venture Capital, Business Angels oder Inkubatoren gewählt. 1

Eine gelbe Münze mit einem Eurosymbol, Reißzähnen, Engelsflügeln und einem Heiligenschein, illustriert im Cartoon-Stil.

Quellen:

  1. Prof. Dr. Tobias Kollmann et al: Deutscher Start-up Monitor 2020 - Innovation statt Krise, 2020, Bundesverband Deutsche Start-ups e.V.

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