Die Unterstützung durch Förderprogramme war in der Anfangszeit ein wesentliches Standbein von WEtell. Die Stipendien und Förderungen, die wir erhalten haben, waren in Form und Umfang sehr unterschiedlich. Einige waren hilfreich, weil sie vor Ort und leicht zugänglich waren, andere waren umfangreicher und erforderten ein langwieriges Antragsverfahren.
Die Finanzierung über Förderungen erfordert Zeit und Recherche, um passende Programme zu finden und den Bewerbungsprozess zu durchlaufen. Durch die detaillierten Anträge setzt du dich aber auch viel mit der Struktur deines Start-ups auseinander und kannst in den Vorstellungsgesprächen den Pitch für spätere Partner*innen und deine potenzielle Zielgruppe üben. Außerdem bringen manche Förderungen nicht nur Geld, sondern auch Reputation, öffentliche Aufmerksamkeit und/oder den Anschluss an ein Netzwerk – sie sind also durchaus wertvoll.
Förderprogramme können komplex erscheinen – doch der Zugang ist oft einfacher als gedacht. Uns hat vor allem das Netzwerk rund um den Grünhof Freiburg weitergebracht: wertvolle Tipps, persönlicher Austausch mit anderen Gründer*innen und der Mut, direkt bei Förderstellen nachzufragen. Viele Förderstellen sind offen, engagiert und auf Start-up-Veranstaltungen ansprechbar. Unsere Erfahrung: Wer fragt, wird oft nicht nur schlauer – sondern auch gefördert.
Das Projekt „Nachhaltig Wirken“ (2024–2028) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz fördert mit 110 Millionen Euro gemeinwohlorientierte Unternehmen. Es bietet individuelle Unterstützung für KMU sowie Vernetzungs- und Informationsangebote. Ziel ist es, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und ihren Beitrag zu einem klimaneutralen Europa zu fördern. Nachhaltige Geschäftsmodelle werden so zukunftsfähig gemacht.
Das Projekt unterstützt Start-ups und KMU bei der Entwicklung innovativer Klimaschutzlösungen. Es bietet finanzielle Unterstützung und Beratung für Unternehmen in den Bereichen erneuerbare Energien, Energieeffizienz, nachhaltige Mobilität und Kreislaufwirtschaft. Ziel ist es, die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen zu stärken und sie bei der Umsetzung klimafreundlicher Technologien und Geschäftsmodelle zu unterstützen, um einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele zu leisten.
Auch bundesweit gibt es Förderungen, wie z.B. das Exist-Gründer*innenstipendium für Studierende und Forschende, die in den letzten 5 Jahren an einer Universität tätig waren. Bei uns wurde die Bewerbung durch das Gründerbüro Freiburg begleitet. Für das Stipendium ist eine betreuende Professur nötig. Das Geld muss nicht zurückgezahlt werden und Exist bringt eine hohe Reputation mit sich.
Landesweite Förderungen
Die einzelnen Bundesländer bietet verschiedene Fördermöglichkeiten für Start-ups.
Wir haben 2020 von der L-Bank die Pre-Seed Frühfinanzierung für Start-ups in Baden-Württemberg erhalten. Die Antragstellung für diese Förderung war zwar recht aufwendig, dafür können große Summen in Form von Wandeldarlehen aufgenommen werden.
Beteiligungsgesellschaften
Beteiligungsgesellschaften sind eine Alternative zu Venture Capital und investieren Kapital gegen Unternehmensanteile. Sie sind oft regional fokussiert, bieten langfristige Partnerschaften und unterstützen mit Know-how und Netzwerk. Im Gegensatz zu VC-Investoren drängen sie nicht auf schnellen Exit, sondern ermöglichen nachhaltiges Wachstum und Unabhängigkeit.
In Baden-Württemberg ist die beispielsweise die MBG Baden-Württemberg, ein zentraler Eigenkapitalgeber für den Mittelstand. Sie unterstützt über 900 Unternehmen mit 250 Millionen Euro, vorwiegend durch stille Beteiligungen. Gefördert werden Wachstum, Innovation, Unternehmensnachfolge und Gründungen. Zusätzlich bietet sie offene Beteiligungen an und ist mit ihrem Netzwerk ein wichtiger Partner für den Mittelstand.
In den meisten Regionen gibt es inzwischen Vereine, die Start-ups bei der Gründung unterstützen. Hier bekommst du Tipps und kannst wertvolle Kontakte knüpfen. Für uns war unter anderem der Grünhof in Freiburg eine große Hilfe. Durch den erfolgreichen Abschluss des Förderprogramms „Smartgreen Accelerator“ erhielten wir kostenlose Arbeitsplätze im Coworking Space in der Freiburger Lokhalle sowie verschiedenen Coachings.
Lokale Initiativen fördern Start-ups in der Region. Die Fördersummen liegen meist im unteren 4-stelligen Bereich und kommen häufig in Form von Sachmitteln. Dafür ist der Bewerbungsprozess weniger aufwendig und die Chancen höher als bei überregionalen Programmen.
Förderprogramme von Bund, Land oder der EU findest du über die Förderdatenbank des BMWK: www.foerderdatenbank.de.
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